WoW: Trauriges Ende - chinesische Server erst ausgestorben, dann runtergefahren

WoW: Trauriges Ende - chinesische Server erst ausgestorben, dann runtergefahren (1)

Es war lange klar, dass es dazu kommen wird und nun war der Moment da. In der vergangenen Nacht zum 24. Januar 2023 wurden die chinesischen WoW-Server runtergefahren - ohne viel Tamtam, ohne große Feier. Denn die meisten Spieler waren schon lange offline.

Während Blizzard WoW und seine anderen Spiele auf den meisten Märkten der Welt selbst vertreibt und betreut, ist das in China rechtlich nicht möglich. Daher bestand hier lange Jahre eine Partnerschaft mit NetEase, die sogar als Entwickler für Diablo Immortal fungierten. Diese Partnerschaft bekam aber Risse und ging letztlich in die Brüche, da man sich nicht auf eine Fortführung der Verträge einigen konnte. Ausgenommen davon ist Diablo Immortal selbst.

Die Trennung verlief dabei nicht gerade geräuschlos und in aller Freundschaft, wie einige Aktionen seitens NetEase deutlich zeigen. Einfluss auf das Ergebnis hatte das alles aber nicht. Die Partnerschaft endete nun und folgerichtig wurden in der vergangenen Nacht die chinesischen Server endgültig offline genommen.

Kaum noch Spieler beim unwürdigen Ende

Das Ende der chinesischen Server war gleich doppelt traurig. Aus anderen MMOs kennt man bereits die Untergangspartys, bei denen unzählige Spieler bis zur letzten Sekunde gemeinsam in ihrer virtuellen Lieblingswelt feiern. Bei WoW (jetzt kaufen ), einem der erfolgreichsten MMOs aller Zeiten, hätte man das auch vermuten können. Die Server waren aber zum Ende wie ausgestorben.

Der Grund dafür liegt bei Blizzard. Die Entwickler haben den Spielern bereits vor einiger Zeit ermöglicht, ihre Charakterdaten zu speichern, um irgendwann weiterzuspielen, sofern Blizzard einen neuen Partner für China findet. Dieses "Game Progress Archive Feature" verhindert das Spielen auf dem Account, sobald die Daten gesichert sind. Zudem sind einige chinesische Spieler bereits in den vergangenen Wochen auf taiwanesische Server umgezogen, da diese weiterhin aktiv bleiben.

 

Was blieb, war ein kümmerlicher Rest an Spielern, der sich in Orgrimmar und Sturmwind versammelte, um das Ende der Server zu feiern. In Sturmwind stützten sich die Spieler kurz vor dem Ende symbolisch selbst in den Tod und ruhen nun auf ewig neben dem verstorbenen König Wrynn.

 

Bei Blizzard sucht man indes weiter nach neuen Partnern, um WoW und Co. wieder zugänglich zu machen. Die Suche könnte sich aber noch eine Weile hinziehen, da man sich offenbar schwertut, einen passenden Partner zu finden. Ob die Ansprüche von Blizzard zu überzogen sind oder sich die chinesischen Firmen lieber nicht den Zorn von Branchenriese NetEase zuziehen wollen, sei mal dahingestellt.

Quelle: Buffed